Kodierunterstützung


01.01.2022
Eine ausführliche Beschreibung des Diagnosenhandlings in Verbindung mit der Kodierunterstützung finden Sie im Helpdesk:
 Hilfe - Helpdesk  ⇾ "Praxisprogramm" ⇾ "Diagnose-Codierung" ⇾ "AKR" ⇾ "Kodierunterstützung".

Hinweis:

Da die Zertifizierung des Praxis-Programms (und weiterer PVS) zur Kodierunterstützung zum Zeitpunkt der Erstellung des Quartalsupdates noch nicht abgeschlossen war, wird ein von der KBV beschlossener Übergangszeitraum wirksam.

  • Alle Praxen können zunächst wie bisher weiter Diagnosen kodieren und insbesondere die vollautomatische Übernahme von Dauerdiagnosen nutzen.
  • Bei Praxen, die schon die teilautomatisierte Übernahme von Dauerdiagnosen verwenden, wird die Kodierunterstützung in 2022 aktiviert (ist aber noch deaktivierbar).


Im Rahmen der Einführung der Kodierunterstützung (nach Ablauf des Übergangszeitraums) ist die Möglichkeit der vollautomatischen Übernahme von Dauerdiagnosen gestrichen worden.

Auch als "dauerhaft behandlungsrelevant" kategorisierte Dauerdiagnosen müssen dann in einer Übernahmeliste zur Abrechnung präsentiert werden, diese sind dort immerhin bereits für die Übernahme markiert, müssen aber eben auch abgewählt werden können. Als "anamnestisch" kategorisierte Dauerdiagnosen sind ebenfalls in der Übernahmeliste enthalten, jedoch noch nicht für die Übernahme markiert.

Prinzipiell sind bei der Abrechnung ausschließlich diejenigen Diagnosen zu übertragen, welche im Abrechnungszeitraum im Zusammenhang mit der Veranlassung einer vertragsärztlichen Leistung stehen.

Kodier-Check:

Im Internet gibt es unter www.kbv.de/html/kodieren.php ein umfangreiches Informationsangebot unter anderem mit Kodierbasics der ICD-10-GM sowie Kodierbeispielen für die vier Diagnosenbereiche Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus und Folgen eines Bluthochdrucks. Anhand konkreter Patientenfälle wird die Kodierung der komplexen Sachverhalte erläutert – ergänzt um weiterführende Hinweise.
Über die KBV-Seite und YouTube (youtu.be/Nv2-otyIhKo) ist außerdem ein Erklärvideo abrufbar.

Möglichkeiten der Übernahme von Dauerdiagnosen

Im Zusammenhang mit der abrechnungsrelevanten Wiedereinführung der Kodierunterstützung ist es für den reibungslosen Praxisalltag wichtig, die im Praxis-Programm existierenden, unterschiedlichen Möglichkeiten der Übernahme von Dauerdiagnosen aus Vorquartalen zu kennen.
Wir möchten sie Ihnen an dieser Stelle noch einmal kurz vorstellen, da die bisher sicher häufig verwendete Praxis der vollautomatisierten, kompletten Übernahme aller Dauerdiagnosen nicht mehr zulässig sein wird.

Die Übernahme lässt sich in zwei Arten unterteilen, in einen manuellen und einen teilautomatisierten Weg:

  • Eigenständiges Herunterkopieren von DDGs/QDGs <D> aus Vorquartalen (z.B. aus einer entsprechend gefilterten Karteikarte oder aus dem Top-Infobereich)

    ⇾ Dies hat Geschwindigkeitsvorteile bei zumeist nur wenigen existierenden Dauerdiagnosen pro Patient.

  • Die Eingabe der ersten QDG im Quartal erzeugt eine automatische Abfrage, falls DDGs/QDGs <D> in Vorquartalen vorhandenen sind

    ⇾ Dies hat Vorteile bei zumeist sehr vielen existierenden Dauerdiagnosen pro Patient (ob behandlungsrelevant oder nicht).

Für den zweiten, teilautomatisierten Fall haben Sie Wahlmöglichkeiten, die Sie in der globalen Konfiguration (auch nachträglich änderbar) einstellen können.

Konfigurationsmöglichkeiten in der globalen Konfiguration



Die Option "Dauerdiagnosen initial regelhaft behandlungsrelevant" legt die Voreinstellung für die Übernahme der Dauerdiagnosen fest.
Falls aktiv, werden Dauerdiagnosen als behandlungsrelevant vorausgewählt und entsprechend markiert, anderenfalls zwar angeboten, aber nicht vorausgewählt.
Dies kann je nach Einstellung die Abarbeitung beschleunigen.

Voreinstellung für die erste Dokumentation einer Diagnose im neuen Quartal

 

  • Voreinstellung:
    Sollten Sie diese Option aktiv haben, kümmern wir uns (auch künftig) für Sie um die zum jeweiligen Zeitpunkt beste, erforderliche Einstellung.

  • Nein:
    Bevorzugen Sie die manuelle Methode des Herunterkopierens aus Vorquartalen (mittels Maus-Rechtsklick auf DDGs im Top-Infobereich oder aus der DDG-gefilterten Karteikarte), da die Anzahl der eingetragenen Dauerdiagnosen pro Patient in der Regel ausgesprochen übersichtlich ist, ist dies ggf. die Einstellung Ihrer Wahl. Es werden alle in der Karteikarte dokumentierten DDGs und QDGs des aktuellen Quartals mit der Quartalsabrechnung an die KV übermittelt.
    Mit dieser Einstellung werden keine DDGs vergangener Quartale mit der Quartalsabrechnung übermittelt!

  • ja, nicht dauerhaft behandlungsrelevante Diagnosen in geschweiften Klammern:


    Sogenannte anamnestische Dauerdiagnosen werden in geschweiften Klammern angeboten (Anwender von CMD-Kommandoblöcken mit Mehrfachauswahl werden dies bereits kennen) und müssen mit  Tab  oder  Return  übernommen, oder mit der Leertaste verworfen werden.

  • ja, mit vorherigem Mehrfachauswahldialog:



    In der erscheinenden Auswahlliste werden nicht nur die ins aktuelle Quartal zu übernehmenden Dauerdiagnosen ausgewählt, sondern es kann auch die jeweilige Behandlungsrelevanz festgelegt werden. Details hierzu siehe nächster Abschnitt. Diese Einstellung ist sehr empfehlenswert, da hiermit in Praxen, in denen Patienten mit zumeist vielen Dauerdiagnosen vorherrschen, die z.T. historisch bedingte große Menge an Dauerdiagnosen durch Klassifizierung in behandlungsrelevant, nicht behandlungsrelevant oder anamnestisch "aufgeräumt" werden kann und damit der Übernahmeaufwand in den Folgequartalen minimiert wird.
    Keine Sorge: Es werden hierdurch jedoch keine Dauerdiagnosen in den Karteikarten gelöscht!

Grundsätzlich ist es sehr empfehlenswert, sich zeitig vor der verpflichtenden Scharfschaltung der Kodierunterstützung für eine der Optionen zu entscheiden.

Übernahme von Dauerdiagnosen

Markierungen/Symbole:

Bedeutung der Symbole und Markierungen in der Liste der Dauerdiagnosen (erscheint bei der ersten Eingabe einer QDG im Quartal in der Karteikarte):

Symbol Markierung in DDG Bedeutung
<D> dauerhaft behandlungsrelevant,
regelhaft Abrechnungsdiagnose,
Vorauswahl bei Übernahme in QDG
<N> keine Abrechnungsdiagnose,
Ausblendung bei Übernahme in QDG
<J> anamnestisch, nicht regelhaft Abrechnungsdiagnose,
keine Vorauswahl bei Übernahme in QDG


Mit der Einstufung der Dauerdiagnosen pro Patient in eine dieser 3 Kategorien minimieren Sie systematisch den Übernahmeaufwand in den Folgequartalen. Daher sollten Sie sich zeitig mit dieser Aufgabe befassen (und ggf. vertraut machen), bevor die Kodierunterstützung verpflichtend wird! Es geht dabei nicht nur um die Kodierqualität, sondern auch um wirtschaftliche Aspekte.

Über den Knopf  daUerdiag.  am unteren Fensterrand der Karteikarte haben Sie jederzeit die Möglichkeit, diese Zuordnung vorzunehmen bzw. zu überprüfen und zu korrigieren, wie gewünscht.

Ist eine Diagnose in einem DDG-Befehl noch nicht mit <D>,<N> oder <J> markiert, so ist diese je nach Konfiguration anamnestisch oder dauerhaft behandlungsrelevant:



Bei der Listenauswahl zur Übernahme von Diagnosen (erscheint bei der ersten Eingabe einer QDG im Quartal in der Karteikarte) aus DDG-Befehlen in QDG-Befehle (also als Abrechnungsdiagnosen) können Sie die Diagnosen einzeln oder gesamt aus- oder abwählen und gleichzeitig die Einstufung als dauerhaft behandlungsrelevant oder anamnestisch vornehmen:



Beachten Sie die unterschiedliche Bedeutung von Mausklick vs.  Strg  + Mausklick, siehe Bild!
Freunde der Tastatur können, wie im Praxis-Programm bei Auswahllisten üblich, statt eines einfachen Mausklicks auch die  + - und  - -Tasten zum An- und Abwählen von allen Diagnosen verwenden.

Konfiguration Prüfzeitpunkt zu Kodierregeln

Im Rahmen der Einführung der Kodierunterstützung (für Diagnosen) kann zu den einzelnen Kodierregeln der Prüfzeitpunkt konfiguriert werden (Vorgabe der KBV).
Zur Auswahl stehen prinzipiell drei Prüfzeitpunkte:

Prüfzeitpunkt Bedeutung
bei Kodierung während Bearbeitung Karteikarte, wenn Diagnosen geändert werden
zur Abrechnung beim Regelprüflauf, spätestens also vor der Abrechnung
wählbar beim Regelprüflauf als Option wählbar


Beim Start des Regelprüflaufes erscheinen zu Quartalen ab 2022 neue Prüfoptionen:



Sie können also auch Prüfungen, die zum Zeitpunkt "bei Kodierung" ausgeführt werden, nachträglich (erneut) beim Regelprüflauf auswerten lassen.
Die Prüfzeitpunkte zu den Kodierregeln können Sie z.B. über den Menüpunkt  Ansicht - Diagnosen > Kodierregeln  konfigurieren, dort können Sie auch einzelne Regeln deaktivieren, falls diese fakultativ sind.



Sie können sich die jeweilige Kodierregel anschauen, einfach Taste  Return  auf der zugehörigen Zeile betätigen. Auch innerhalb dieser Regelansicht können Sie Prüfzeitpunkt und Aktivierung ändern.

 


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